Wasser

Liebe Bürgerinnen und Bürger, die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser zählt zu den Pflichtaufgaben jeder Gemeinde. Unsere beiden Quellen im Kitschenrain liefern seit Jahrzehnten zuverlässig Trinkwasser, um dessen hervorragende Qualität wir Schnabelwaider vielerorts beneidet werden. Wasser ist unser Lebenselexier.

Bürgermeister und Marktgemeinderat sind sich ihrer Verantwortung bewusst, die Versorgungssicherheit im gesamten Gemeindegebiet dauerhaft zu gewährleisten. Schon in der letzten Wahlperiode wurde umfangreicher Sanierungsbedarf an den Quellen festgestellt. Der Gemeinderat war sich einig, dass zwar auch in Zukunft eine Trinkwasserversorgung aus unseren Quellen angestrebt werden soll, ein sogenanntes „zweites Standbein“ aber dennoch unbedingt erforderlich ist. Denken Sie nur an den Flugzeugabsturz bei Engelmannsreuth: nicht auszudenken, wenn das Unglück in unserem nur wenige Kilometer entfernten Quellgebiet passiert wäre. Mehrere Varianten sind diskutiert worden, etwa eine eigene Tiefbohrung, oder auch die Zusammenarbeit mit einem der benachbarten Wasserversorger, wie der Creußener Gruppe (die jetzt schon die Ortsteile Arnoldsreuth, Gößmannsreuth und Schmellenhof versorgt) oder der Juragruppe (von der derzeit eine Notversorgung für Schönfeld und Preunersfeld betrieben wird). Der Gemeinderat war sich einig, dass nach eingehender Prüfung, was technisch überhaupt möglich ist und nach Ermittlung der jeweiligen Kosten, Sie liebe Bürgerinnen und Bürger mitentscheiden sollen, welchen Weg wir letztendlich gehen. Besonderes Augenmerk haben wir dabei auf eine Versuchsbohrung für einen vierten Tiefbrunnen gerichtet, die der Wasserzweckverband Creußener Gruppe derzeit durchführt. Wenn bei dieser Bohrung ausreichend Trinkwasser gefunden wird, könnte Schnabelwaid weiterhin über seine eigenen Quellen versorgt und Bedarfsspitzen oder Katastrophenfälle durch eine Verbundleitung zum Netz der Creußener Gruppe aufgefangen werden. Das war der Plan!

Leider hat Mutter Natur unsere Planungen durchkreuzt. Im Frühjahr wurde bei den regelmäßigen Messungen festgestellt, dass die Schüttung der Quelle II zwar nach wie vor ausreicht, um unseren täglichen Wasserbedarf abzudecken, in kürzester Zeit aber extrem zurückgegangen ist. Eine sofortbeauftragte Untersuchung hat ergeben, dass zu Beginn der diesjährigen Wachstumsperiode Wurzeln in die Quellsammelleitungen eingedrungen sind und diese nun verstopfen. Um den früheren Wasserdurchfluss wiederherzustellen, muss daher die ohnehin beabsichtigte Sanierung der Quellen kurzfristig vorgezogen werden. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Die Quellsanierung muss mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt werden und zwingend müssen beide Quellen während der Arbeiten vom Netz genommen werden. Es ist also unvermeidbar, dass für die Dauer der Quellsanierung die Trinkwasserversorgung durch einen Notverbund mit einem benachbarten Wasserversorger eingerichtet werden muss. Während ein Verbund mit dem Wasserzweckverband Creußener Gruppe aufgrund fehlender Verbindungsleitungen ausscheidet, wird unsere Hauptwasserleitung nördlich von Schönfeld von der Zuleitung zum Hochbehälter Preunersfeld gekreuzt, über die diese beiden Ortsteile derzeit bereits vom Zweckverband Juragruppe notversorgt werden. Ein Zusammenschluss ist hier mit überschaubarem Aufwand möglich und aus der fachlichen Sicht der Ingenieurbüros und aller Experten jedenfalls auch ohne Alternative, zumal zu befürchten ist, dass die Quellschüttung im Laufe des Sommers noch weiter zurückgehen könnte. Nicht zuletzt wegen der langen Lieferzeiten der benötigten Bauteile war es unvermeidbar, dass die entsprechenden Bestellungen und Aufträge ohne zeitliche Verzögerung erteilt werden mussten.

Um die Trinkwasserversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen, erfolgt deshalb demnächst ein vorübergehender Anschluss der gemeindlichen Wasserversorgung an das Netz des Zweckverbandes Juragruppe. Wann die Umbindung erfolgen kann, ist abhängig von der Lieferung der Bauteile und dem Baufortschritt. Den genauen Zeitpunkt werden wir Ihnen rechtzeitig vorher bekannt geben.

Ein dauerhafter Anschluss an die Juragruppe ist mit dieser Maßnahme nicht verbunden. Wir streben an, so schnell wie möglich zu unserer eigenständigen Wasserversorgung zurückzukehren. Uns ist durchaus bewusst, dass das von der Juragruppe gelieferte Wasser kalkhaltiger und härter ist, als das von Ihnen gewohnte Quellwasser vom Kitschenrain.

Die aktuellen Wasseruntersuchungsergebnisse der Juragruppe finden Sie unten im Downloadbereich.

Wir werden Sie auch in Zukunft an dieser Stelle über den Fortschritt der Arbeiten informieren. Eine Bürgerversammlung wird abgehalten, sobald es die Pandemie-Situation zulässt.

Ihr

Hans-Walter Hofmann
Erster Bürgermeister

Nachfolgend finden Sie die aktuellen Trinkwasseruntersuchungsergebnisse zum Download als PDF-Dokument.

Umfassende Informationen zur Wasserversorgung des Marktes Schnabelwaid